Die Clubgeschichte - Wie alles begann 1956
Fünfzig Jahre sind es nun her, dass einige vom Wassersport begeisterte Männer in Säckingen den Entschluss fassten, Rudern als Sport zu betreiben und dazu einen Verein zu gründen. Der idyllische Rhein als nahezu ideales Gewässer lag vor der Tür, viel Idealismus war vorhanden, es fehlte nur an entsprechendem Gerät und rudertechnischen Kenntnissen.
Am 13. Juni 1956 fand im Hotel "Löwen" die Gründungsversammlung statt. Dreiundzwanzig Herren trugen sich als Mitglieder ein, dazu zwei Damen als Passivmitglieder. Als Vereinsnamen wählte man "Wassersportverein Säckingen", zum ersten Vorsitzenden wurde Hans Schneider gewählt.
Die ersten Trainingsfahrten unter Anleitung von Toni Behringer, der auch als erster Schriftführer des jungen Vereins fungierte, starteten vom Bootshaus des Wassersportvereins Waldshut aus. Dieser Verein hat sich in den Anfangszeiten in vorbildlicher Weise des neuen Nachbarn angenommen und unter anderem durch das kostenlose Zurverfügungstellen eines Vierers den Ruderbetrieb in Säckingen erst ermöglicht.
In Wallbach in einer Scheune wurden aus Mangel an einer anderen Behausung die ersten Boote untergebracht. Das Einsetzen der Boote erfolgt an der grossen Kastanie am Rheinufer, wo ein Angelplatz als eine Art Bootssteg diente. Die Lagerung in der Scheune war indessen nur vorrübergehend möglich. So wurde die Beschaffung einer richtigen und für den Rudersport brauchbaren Bleibe zu einer Voraussetzung für das Überleben des noch sehr jungen Vereins.
Bei der Suche nach einem passenden Gelände stieß man auf ein Ufergrundstück am Auslauf des Gießen, das der Besitzer für 40 Mark an den Verein verpachtete. Fast gleichzeitig bot sich durch Vermittlung von Toni Behringer die Möglichkeit, eine geeignete Holzbaracke für 650 Mark von der Lonzona zu erwerben. Die Vorfinanzierung leisteten in dankenswerter Weise die Vorstandmitglieder Schneider, Walz und Striegel.
Hans Schneider bevorschusste darüber hinaus auch die Kosten für die Schwimmer des gleichzeitig gebauten Bootssteges.
Sehr rasch setzte ein starker Zustrom von rudersportbegeisterten ein. Die Chronik vermeldet, dass im Sommer 1958 die ersten Mitgliederversammlungen und ein Tanzabend in der vereinseigenen Bootshalle abgehalten wurden, aber auch, dass verschiedene Querelen den jungen Verein in diesem Jahr erschütterten. Dennoch wurde bei der Generalversammlung der gesamte Gründungsvorstand wiedergewählt. Die Ruderleistung der abgelaufenen Saison war auf erfreuliche 9.200 Kilometer gestiegen.
Der Einbau einer Heizung ermöglichte es, im Winter 1958/59 im Bootshaus rudersport- und vereinsbezogene Film- und Diaabende und einen gut besuchten Fastnachtsball durchzuführen. Eine Skiwanderung diente dem jahreszeitlichen Training.
Erhebliche Einschränkungen im Ruderbetrieb bringt der Bau des Säckinger Rheinkraftwerks, der im Jahr 1963 beginnt. Im Bereich des Vereinsgeländes wird das Ufer um zwölf Meter verlegt, dadurch wird ein Verschieben des Bootshauses notwendig. Der Steg ist während der Sommermonate nicht zu benutzen, die Boote müssen während mehrerer Wochen in das Sägewerk Greiner ausgelagert werden.
Der Phönix aus der Asche
Größte Einschnitte aber bringt das Folgejahr. Der Sommer gestaltet sich noch erfreulich: Nachdem das Kraftwerk einen Ersatzbootssteg gebaut hat, erholt sich der Verein allmählich von den Rückschlägen des vergangenen Jahres. Es gibt die erste Ernennung eines Ehrenmitglieds: Adolf Deiss erhält diese Auszeichnung anlässlich seines 75. Geburtstages.
Da kommt es im Oktober 1964 zur Katastrophe. Vermutlich durch Brandstiftung geht das Bootshaus in Flammen auf und wird dabei völlig zerstört. Mit der Bootshalle verbrennen sechs Boote. In der ersten Bestürzung herrscht der Eindruck vor, als seien nach dem mühevollen Aufbau nun die Arbeit und der finanzielle Einsatz aller umsonst gewesen. Doch in den außerordentlichen Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen in den Wochen danach tritt der ungebrochene Wille aller zum Weitermachen zutage. Eine sofort eingesetzte Baukommission erhält den Auftrag, mit der Stadt Verhandlungen wegen eines Neubaus der Bootshalle aufzunehmen. Die weitere Verfolgung der Vereinsangelegenheiten in dieser schwierigen Phase geht in die Verantwortung eines neuen Vorstands über: Dr. Wolfgang Endres tritt als Vorsitzender die Nachfolge von Hans Schneider an, Toni Behringer löst Georg Striegel ab.
Doch in den außerordentlichen Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen in den Wochen danach tritt der ungebrochene Wille aller zum Weitermachen zutage. Eine sofort eingesetzte Baukommission erhält den Auftrag, mit der Stadt Verhandlungen wegen eines Neubaus der Bootshalle aufzunehmen. Die weitere Verfolgung der Vereinsangelegenheiten in dieser schwierigen Phase geht in die Verantwortung eines neuen Vorstands über: Dr. Wolfgang Endres tritt als Vorsitzender die Nachfolge von Hans Schneider an, Toni Behringer löst Georg Striegel ab.
Das Jahr 1970 wird in sportlicher Hinsicht das erfolgreichste seit der Vereinsgründung. Neben sieben ersten Plätzen bei den verschiedenen Regatten kommen mit Sigi Huber ein gesamtbadischer Meister und mit Helmut Randoll ein südbadischer Jugendmeister aus Säckingen. Die in der Saison von den Aktiven erruderten 13.308 Kilometer stellen ebenfalls einen internen Rekord dar. Der Bootspark weist inzwischen dreizehn Einheiten mit insgesamt 37 Ruderplätzen aus.
Große sportliche Efolge seit Ende der 70-er Jahre
Ab Ende der 70er Jahre wurden die sportlichen Aktivitäten der Jugendlichen zum beherrschenden Element des Ruderclubs. Dank der aufopferungsvollen Arbeit des Trainers Werner Ziegler wurden 1980 insgesamt fünfunddreißig erste, achtzehn zweite und achtzehn dritte Plätze errudert. Damit drangen die erfolgreichsten Jungruderer aus Bad Säckingen bis in die Siegerränge der Deutschen Juniorenmeisterschaften vor. Der Club lag in Baden-Württemberg an elfter Stelle in der Sieger-Rangliste aller Rudervereine.
Die rudersportlichen Erfolge setzten sich fort. Bei sechsundsechzig Einsätzen auf internationalen Regatten sprangen siebzehn erste, zwanzig zweite und siebzehn dritte Plätze heraus. Bei den Landesmeisterschaften errangen Markus Grobert im Skiff Junioren A und Dirk Faralisch im Skiff Junioren B jeweils den ersten Platz. In Bad Säckingen fanden zu der Zeit auch Sportlerbälle statt. Auf dem Ball 1981 erhielt Markus Grobert den Ehrenpreis der Badischen Zeitung für den besten Sportler der Stadt, eine Ruderin und drei Ruderer des Vereins wurden besonders geehrt.
Der sportliche Höhenflug des Vereins hielt auch im Jahr 1982 an. RCSRuderer nahmen an den Deutschen Meisterschaften in München teil, Markus Grobert ruderte bei den Juniorenweltmeisterschaften in Italien mit. Mit benachbarten Hochrhein-Vereinen wurden Langstreckenregatten ausgetragen. Erneut erhielten Ruderer des RCS die Auszeichnung als Sportler des Jahres der Stadt Bad Säckingen.
Doch dann kam es zu einer
jähen Zäsur. Als Folge von Querelen mit einzelnen Rennruderern trat Werner Ziegler von seinem Trainerposten zurück. Anfang 1983 beschloss der Vorstand, offiziell kein Rennrudern mehr zu betreiben und nur noch private Aktivitäten zu unterstützen. Zwar wurde der Konflikt um das Rennrudern am Ende der Saison 1983 wieder beigelegt, doch stellte der Vorstand in der Hauptversammlung resümierend fest, dass der Leistungssport zugunsten des Freizeitsports zurückgehe. Dennoch errangen die Rennruderer bei den Regatten dreizehn erste, zwölf zweite und vier dritte Plätze. Mit Gabi und Markus Grobert wurden erneut Leistungsruderer des RCS zu Sportlern des Jahres der Stadt Bad Säckingen gewählt. Auch 1984 wurden Regatten in Breisach, Mannheim, Freiburg im Uechtland, Bad Waldsee und Radolfzell besucht, wobei die RCS-Rennruderer viele Platzierungen im vorderen Drittel erreichen konnten.
Ab 1997 erfährt das Rennrudern eine Wiederbelebung, allerdings nur auf wenige Mitglieder beschränkt. Markus Grobert und Christof Hagen gewinnen ihre ersten Rennen und legen sich einen eigenen Doppelzweier für Training und Regatten zu.
Eine Großaufgabe: Umbau des Bootshauses
Das in den Sechziger Jahren erbaute Bootshaus war mittlerweile arg in die Jahre gekommen. Vieles war alt und abgestoßen, manches unschön und ungemütlich, vor allem aber vieles nicht mehr anforderungsgerecht.
Der Clubraum sollte neugestaltet und der Sanitärbereich saniert werden, außerdem mußte der alte Bollerofen gegen eine Zentralheizung ausgetauscht werden.